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10.

Dezember

2014

VEREIN

Finanzausschuss zum Thema Kunstrasenplatz

Die im Sportausschuss gefasste Empfehlung, 750 000 Euro für Kunstrasen in den Haushaltsplan aufzunehmen, wurde im Finanzausschuss mit großer Mehrheit zurückgenommen. Standort-Debatte zeigt: Es muss eine Entscheidung her.

Niederlage für den Sportausschuss - und besonders für den Vorsitzenden Karl-Heinz Wilke (CDU): Der Finanzausschuss nahm (bei Gegenstimme Wilke) die Empfehlung zurück, 750 000 Euro für den Bau eines Kunstrasenplatzes mit in den Haushaltsplan-Entwurf 2015 aufzunehmen. Das war im Sportausschuss von Norbert Galonska (SPD) vorgeschlagen worden - "um ein Signal" zu setzen, wie er betonte. Doch so ein Beschluss wäre nicht zulässig gewesen, sagte Bürgermeister Eric Weik. "Wir dürfen nicht alles in den Haushaltsplan schreiben. Kosten müssen veranschlagungsreif sein. Das sind sie aber noch nicht."

Die Diskussion über Kunstrasenplätze bekommt neue Dynamik. Ob in die richtige Richtung, wird sich zeigen. Der Bürgermeister und sein Kämmerer machten deutlich, dass alles nicht so einfach sei. "Die Verwaltung ist willens, einen Kunstrasenplatz zu bauen. Aber die Grundlage muss die Planung sein. Dann erst können Kosten in den Haushalt eingestellt werden."

Weik machte deutlich, dass es letztlich zwei realistische Standort-Möglichkeiten gebe: Dabringhausen, wo der Verein ein Grundvermögen beisteuern wolle, und das Eifgenstadion. An beiden Standorten müssten aber Gutachter klären, ob sie von der Bodenbeschaffenheit her geeignet seien. "Ist keiner der Standorte geeignet, muss ein dritter her. Und es gibt Anzeigen, dass es im Eifgen schwierig werden könnte", sagte Weik. Deshalb gebe die Machbarkeitsstudie - im Sportausschuss war vom Umsetzungskonzept die Rede - den Politikern eine Option in die Hand für die Entscheidung. "Dafür werden die Planungskosten benötigt, die sie beschließen sollen."

Kämmerer Bernd Hibst erklärte, dass es Vorschläge aus den Vereinen gebe, so dass man mit weniger als 500 000 Euro zurechtkomme. Die vier Standorte könnten nicht durch Kunstrasen ersetzt werden - in Nachbarstädten würden, aufgrund der demografischen Entwicklung, einige schon nicht mehr bespielt. "Auch in Wermelskirchen gibt es ein Überangebot an Sportplätzen", erklärte der Kämmerer. Kunstrasen sei einer der teuersten Plätze in Investition und Unterhaltung. "Wenn mehrere andere Sportplätze eingespart werden, kann man einen neuen Kunstrasenplatz wirtschaftlich darstellen", sagte Hibst. "Wer mehr Kunstrasenplätze haben will, entscheidet sich für Steuererhöhungen."

Für Jochen Bilstein (SPD) war klar: "Wir brauchen ein Finanzierungsmodell." Politik und Verwaltung müssten zuerst klären, wo der neue Standort ist und wie viele Plätze, orientiert am Grundbedarf, realisiert werden müssten. "Jetzt sollte dieser Prozess angegangen werden, damit wir uns im Frühjahr in den Haushaltsplan-Beratungen für den neuen Standort entscheiden können."

Dieser Zeitplan ist laut Weik unrealistisch. "Bis zum Frühjahr ist das überhaupt nicht machbar." Frühestens im Sommer sei der Haushalt 2015 genehmigt; er wolle gern prüfen, ob die Planungsarbeiten, sofern der Rat das Geld freigebe, vorher begonnen werden könnten.

Bei einer Gegenstimme wurde dem Rat empfohlen, Planungskosten für Umsetzungskonzept (5000 Euro) und für Leistungsphasen 1 bis 3 (30 000 Euro) im Haushalt 2015 bereitzustellen.

RP, Udo Teifel, 10.12.2014


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