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16.

Dezember

2018

FUSSBALL-SENIOREN

Esgen und Nippel machen Dhünn happy

Vor knapp 40.000 Zuschauern sacken die zwei Spieler des SSV in Düsseldorf 1000 Euro ein. Sie treffen die Latte aus 16 Metern.

Eins muss man den Jungs lassen, Nerven haben sie. Im Normalfall treten Max Esgen und Christian Nippel vor 50 oder vielleicht auch 80 Zuschauern gegen den Ball. Bei Topspielen kratzt die Zahl der Leute am Rande möglicherweise soeben an der Dreistelligkeit. Wenn es ganz hoch kommt . . .

Am Samstag waren es in der Düsseldorfer Merkur-Arena knapp 40 000 Menschen, die den beiden Spielern des A-Kreisligisten SSV Dhünn auf die Füße schauten. Da kann man schon einmal wackelige Knie bekommen.
Die Halbzeitshow zieht die Zuschauer immer in den Bann

Nicht so das Duo aus dem wunderschönen Wermelskirchener Stadtteil, das bei Heimspielen an der Staelsmühle auf Asche kickt. Diesmal waren die beiden Spieler Teil einer großen Halbzeitshow, welche bei Heimspielen der Fortuna immer die Fans in den Bann zieht. Spieler zweier speziell eingeladener Amateur-Teams sollen von der 16-Meter-Marke die Latte des leeren Tores treffen. Klingt simpel, ist es aber so gar nicht. Wie der Blick auf die bisherigen Heimspiele der Düsseldorfer verrät. Gelungen ist es bis zum zurückliegenden Samstag keinem einzigen Akteur.

Bis die große Stunde der Dhünner schlug. Sie trafen beide die Latte und sorgten damit nicht nur für Riesenjubel auf den Rängen, sondern auch im heimischen Wermelskirchen. Durften sie doch nach ihrem erfolgreichen Mitwirken bei dem Gewinnspiel "Lattentreffer", das von Fortuna-Sponsor "Casino Holland Venlo" angeboten wird, einen Scheck in Höhe von 1000 Euro mit nach Hause nehmen.

Der wird im kommenden Jahr über die Pfingsttage maßgeblich zum Gelingen der Mannschaftstour beitragen. Mit 22 Spielern wird der SSV Dhünn (nicht zum ersten Mal) einige gesellige Tage in Willingen verbringen. "Dort im Sauerland wird man froh sein, dass wir noch 1000 Euro mehr mitbringen", frohlockte Kapitän Dennis Schmidt. Über ihn waren Max Esgen und Christian Nippel übrigens am Samstag in die Landeshauptstadt gekommen. Ex-Profi Schmidt arbeitet in der Jugendabteilung der Fortuna, hatte die Kontakte hergestellt. "Bislang waren immer nur Vertreter von Düsseldorfer Teams dabei", berichtete er dem RGA. Diesmal auch zwei Dhünner. Treffsichere Dhünner.

Warum gerade sie? Das ist leicht erklärt. Die beiden hatten sich bei einem sogenannten Shoot-Out des SSV im Training durchgesetzt. Ohne zu ahnen, warum diese spezielle Einheit überhaupt eingestreut worden war. Das erfuhren sie später, als sie mit Schmidt bei der Partie zwischen Fortuna Düsseldorf und dem SC Freiburg (2:0) vorfuhren.

In der Pause durften sie dann den heiligen Rasen betreten. Natürlich nicht ohne ein gewisses Maß an Anspannung. An Nervosität. Aber die wich. Jeder von ihnen hatte einen Schuss. Und jeder traf. Erst Max Esgen, dann Christian Nippel. Einige Meter entfernt stand Dennis Schmidt. Er schrie, schrie und schrie. Machte dabei Fotos und ein Video. Was für ein außergewöhnlicher Moment für die sympathischen Amateur-Fußballer beziehungsweise für den gesamten Verein, der es auf die große Bühne des Fußballs geschafft hat. Das könnte auch noch einmal für zusätzlichen Schwung sorgen – im steten Bemühen um einen Kunstrasenplatz an der Staelsmühle.

Logisch, dass die Stimmung bei der abendlichen Weihnachtsfeier überragend war. Alle waren zusammengekommen: 1., 2. und 3. Mannschaft, Alte Herren und Spielerfrauen. Sie zelebrierten ein großartiges Fest, bei welchem die beiden neuen SSV-Helden immer wieder von ihren Erlebnissen in Düsseldorf berichten mussten. Das taten sie gerne. Bevor es zum gemütlichen Teil überging. Mit großem Büfett und einem eigenen DJ.

Ja, feiern können die Dhünner. Und Fußballspielen auch. Der 15. Dezember 2018 wird in der Vereinshistorie einen besonderen Platz einnehmen. Wenn Esgen und Nippel jetzt in der Rückrunde der Kreisliga A auch noch so erfolgreich sein sollten . . . Nur die Latte dürfen sie nicht mehr treffen.





rga, Andreas Dach, 16.12.2018


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