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23.

August

2020

I. MANNSCHAFT

Kreispokal-Halbfinale: SV 09/35 gewinnt relativ souverän

22.8.2020: SV 09/35 Wermelskirchen - SSV Dhünn 3:0 (0:0).
23.8.2020: SC 08 Radevormwald - FC Remscheid 2:1 (1:1).

Das Kreispokal-Endspiel der Spielzeit 2019/2020 heißt SV 09/35 Wermelskirchen gegen SC 08 Radevormwald. Während sich erstgenannter Landesligist relativ souverän im Halbfinale am Samstag durchsetzte, blamierte sich der FC Remscheid und unterlag am Kollenberg in letzter Minute.

SSV Dhünn – SV 09/35 Wermelskirchen 0:3 (0:0.).
Gut eine Stunde lang hielt das Bollwerk des Bezirksligisten beim "Heimspiel" im Eifgen gegen den Ortsrivalen. Dann beeinflussten zwei Situationen den späteren Spielausgang. Erst schickte Schiedsrichter Marvin Szlapa Dhünns Kapitän Dennis Schmidt mit Gelb-Rot vom Platz (61.), wenig später gelang Umut Demir der Führungstreffer für den SV 09/35 (63.).

"Es war kein Foulspiel", ärgerte sich Schmidt über seine Demission. "Das ist rein physikalisch schon gar nicht möglich gewesen." Sollte bedeuten: Er war sich sicher, den Ball getroffen zu haben. Szlapa sah das anders. Innerhalb weniger Minuten machten noch einmal Demir (66.) und Marin Postic (69.) den Deckel drauf. Schluss mit lustig. Schluss mit möglicher Überraschung. Für die kampfstarken Gäste konnte es in der Folge nur noch darum gehen, nicht so richtig unter die Räder zu kommen. Das praktizierten sie prima und wurden nicht umsonst im Anschluss von ihren lautstarken Fans gefeiert, die für eine prächtige Stimmung gesorgt hatten. "90 Prozent der Zuschauer sind SSV-Anhänger", zeigte sich 09/35-Urgestein Edgar Müller begeistert von der Unterstützung.

Gleichwohl: Am Ende jubelte der Landesligist. Zurecht. "Jetzt wünsche ich mir den FCR im Finale", dachte Offensivmann Aleksandar Stanojevic schon an das mögliche Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Club. Hingegen wollte sich Doppeltorschütze Demir nicht auf einen Gegner festlegen: "Hauptsache, wir gewinnen den Pokal. Das wird mal wieder Zeit."

Die beiden Trainer standen noch lange nach dem Abpfiff zum Meinungsaustausch zusammen. Sebastian Pichura (SV 09/35) wollte den Derbysieg nicht am Platzverweis festmachen: "Wir waren in der Phase sowieso zunehmend am Drücker." Gleichwohl machte er dem Gegner "ein Riesenkompliment". Andreas Böge (Dhünn) dürfte das gefallen, gleichwohl aber nicht getröstet haben: "Wir haben in der ersten Hälfte immer wieder Nadelstiche gesetzt. Gegen solch einen Gegner musst du deine Chancen aber auch nutzen."

SC 08 Radevormwald – FC Remscheid 2:1 (1:1).
Deist? Levin Deist? Genau: Diesen Namen sollte man sich merken. Der gerade erst aus der A-Jugend aufgerückte Offensivmann sorgte mit seinem Treffer in der Schlussminute für die Riesenüberraschung im Kreispokal-Halbfinale. Als man quasi sekündlich mit dem Siegtreffer des klassenhöheren FCR rechnete, nutzte der Abiturient eine Unordnung in der Gästeabwehr und hob den Ball über den unnötig herauseilenenden Torhüter Kerim Senderovic ins Netz (90.). Wahnsinn am Kollenberg. Erst recht, als Schiedsrichter Pascal Püllen die Begegnung wenige Minuten später abpfiff. "Ich habe den Torwart gar nicht so wahrgenommen", sagte der Mann des Tages. "Ich habe nicht viel überlegt und einfach versucht, den Ball ins Tor zu bekommen", gab der erst zehn Minuten zuvor eingewechselte Deist zu. Das funktionierte. Deist ganz dreist!

Der FCR muss sich letztlich selbst zuschreiben, den Einzug ins Finale verpasst zu haben. Auf den frühen Rückstand durch den verwandelten Foulelfmeter von Hüseyin Kilic (6.) reagierte der Landesligist mit dem Ausgleich durch ein Kopfballtor von Adis Babic (12.). Rade war prima organisiert, machte die Räume gut dicht. Ein Rezept, welches eine Halbzeit lang perfekt aufging. Dass der Favorit mit zunehmender Dauer immer mehr Druck ausüben würde und sich einen Ballbesitz von gefühlt 80 Prozent erarbeitete, kam nicht überraschend.

Dumm nur: Als bei Nullacht die Beine immer schwerer wurden, machte der FCR den Sack nicht zu. "Chancen dazu hatten wir genug", fand Trainer Marcel Heinemann. Doch entweder fehlte die letzte Konsequenz im Abschluss, oder der reaktionsstarke Keeper Sebastian Weber ließ den Torschrei auf den Lippen der Remscheider Fans verkümmern. So kam, was kommen musste. Einmal noch konterte Rade – das sollte reichen. "Ich freue mich so sehr für meine Babytruppe", bekam SC-Coach Zdenko Kosanovic das Lachen nicht mehr aus dem Gesicht.


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Kreispokal

Die Finals der Männer und Frauen werden am kommenden Sonntag (30. August) parallel ausgetragen. Während um 15 Uhr im Röntgen-Stadion der SV 09/35 Wermelskirchen und der SC 08 Radevormwald aufeinandertreffen, spielen zeitgleich auf dem Jahnplatz in Lüttringhausen die Frauen der TG Hilgen und der TS Struck gegeneinander. In beiden Fällen ist der FC Remscheid für die Ausrichtung zuständig. Am Jahnplatz übernimmt dies die Jugendabteilung.

rga, Andreas Dach, 23.8.2020

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